torsdag, januar 08, 2015

Schnelldurchlauf

Ihr Lieben! Auf Grund schlechter Internetverbindungen (und ja, wir hatten auch besseres zu tun!), hier nun die letzten Wochen im Schnelldurchlauf:

Von Mt.Cook Village geht es nach Wanaka zu Joan, einer kanadischen Neuseeländerin, die Helle auf ihrem Flug nach Queenstown kennenlernte, während Patrick in Auckland die verlorene Kamera suchte. Ach ja, die Story hatten wir euch bisher vorenthalten *räusper*, die Kurzversion geht ungefähr so: wir stehen auf dem Parkplatz der Mietwagenfirma in Auckland, um unseren geliebten Schrotti seinen Besitzern zurückzugeben. Da Patrick gleich zu Beginn unserer Reise einen Brückenpfeiler geknutscht hatte, gibt es natürlich Rede- und Handlungsbedarf: Schrotti muss in die Werkstatt, Schaden geschätzt werden, etc. pp.
Wir sind also am "rumwurschdeln" und lassen unseren Kram auf dem Hof rumliegen, bis uns das Shuttle schließlich ins Hotel bringt. Am nächsten Morgen um halb6 sitzen wir im Airport Shuttle und fragen uns plötzlich: wo ist die Kamera?! Jeder dachte, der andere hätte sie mitgenommen und so gleicht unser Adrenalinschub urplötzlich dem eines Fallschirmspringers. Noch eine Stunde Zeit bis zum Abflug, die 24/7 Notruf-Hotline der Mietwagenfirma ist natürlich nicht besetzt und so bleibt uns nichts anderes übrig, als uns zu trennen: Helena fliegt, während Patrick mit dem Taxi zur Mietwagenfirma zurück fährt, ganz in Greenpeace-Manier über den Stacheldraht klettert, Rabatz macht, einen Work&Traveller antrifft, der jedoch weder von der Kamera was weiß, noch nen Büroschlüssel hat, Schrotti in der Werkstatt be- und durchsucht (erfolglos!) und nach langem Gezitter schließlich die Kamera im Shuttle findet, wo sie zwischen die Sitze gerutscht war. Hallelujah! Neuer Flug gebucht und nix wie hinterher nach Queenstown, wo Helena schon das Bier kaltgestellt hat.
Ja Joan, die hat die ganze Odysee natürlich hautnah im Flieger mitbekommen und uns dann zu sich eingeladen, weil sie den Held der Story auch mal kennenlernen wollte, und so haben wir bei ihr ein paar wunderschöne Tage erlebt, sind in die Tiefen des Universums eingetaucht, haben eine Chakra-Klangbehandlung und ein sauleckeres Essen bekommen und definitiv eine Begegnung für's Leben gemacht!




Nach ein paar entspannten Tagen in Wanaka geht es zunächst zum Fox- und Franz-Josef-Gletscher, die zu den größten Touristenattraktionen hier gehören. Bei uns überwiegt leider die Betroffenheit darüber, wie stark die beiden einst stolzen Gletscher alleine in den letzten sechs Jahren abgeschmolzen sind. Eine Gletschertour kann man daher auch nur noch per Hubschrauber machen, da die Gletscherränder aufgrund der ständigen Abbrüche und auch Felsstürze zu gefährlich geworden sind.





Auf dem Weg zu unserem Weihnachtsdomizil machen wir bei den Pancake Rocks Station, einer sonderbar gefalteten Gesteinsformation an der Küste. Besonders begeistert sind wir dann aber vor allem von einer zufällig entdeckten Seehundkollonie mit kleinen Robbenbabies. Helle will sofort hinklettern und eins einpacken!









Über Weihnachten haben wir uns in einem schönen, kleinen Hotel in Hanmer Springs eingemietet und versuchen erfolgreich trotz 33°C Außentemperatur etwas weihnachtliche Stimmung aufkommen zu lassen. Plastik-Tischweihnachtsbaum und Lametta aus dem Sale-Ramschtisch im Baumarkt machen dazu den Anfang, Plätzchen in Kiwi-Form hatten wir auf dem Campinglatz zwei Tage zuvor gebacken, für Weihnachten selbst einen Lammbraten gekauft. Zur Bescherung wird sogar gesungen und dann auch noch selbst gemachter Glühwein getrunken :-)




Auf dem Weg gen Norden steht Walewatching in Kaikoura auf dem Programm. Tatsächlich sehen wir auch drei Pottwale, mit 18m und 50 Tonnen die größten Zahnwale bzw. Raubtiere der Welt, die nebenbei auch noch bis zu 3000m tief und 45min lang tauchen. Ein sehr beeindruckendes Erlebnis, das noch von Albatrossen und einer Delphinschule getoppt wird, die uns die ganze Tour über begleitet und begeistert mit unserem Boot in nur zwei Meter Entfernung von uns spielt.












Inspiriert von dem schönen Wetter und der Farbe des Meeres wollen wir spontan noch zwei Tage in den Marlborough Sounds paddeln gehen, währenddessen sich Sonne und Meer allerdings in ein dunkles Grau verwandeln und ihren Kumpel Regen auch noch um Unterstützung bitten. So werden aus drei Tagen zwei, worüber sich die Sonne offensichtlich sehr freut und uns auf dem Rückweg entgegenlacht. Die Sau.




Pünktlich zu Silvester treffen wir in Nelson wieder auf Colin und seine Familie, der uns am Mount Taranaki geholfen hatte, als wir wetterbedingt unsere Tour vorzeitig abbrechen mussten und uns damals auch zu sich nach Hause einlud. Nach einer kleinen Rundtour durch New Plymouth und einem gemeinsamen Abendessen erfuhren wir damals, dass sie Silvester auch in Nelson auf dem Campingplatz verbringen werden und so stand die Verabredung.










Für den Schluss unserer Neuseelandreise haben wir uns mit einer Küstenwanderung, dem Abel Tasman, eines der Top-Highlights Neuseelands aufgehoben. Die viertägige Wanderung geht, anders als der Name verspricht, ständig auf und ab durch die bewaldeten Berge an der Küste, bietet dabei aber ständig tolle Blicke auf wunderschöne Buchten, die zum Baden einladen und natürlich nehmen wir Einladungen immer gerne an.









Spät abends kommen wir am Ende unserer Neuseeland-Reise in Christchurch an und sind
froh, trotz der missglückten Reservierung nach längerer Suche noch eine Bleibe gefunden zu haben. Am nächsten Morgen werden wir dann prompt von einem wahrlich passablen Erdbeben aus dem Bett geworfen - dem stärksten seit einiger Zeit.
Christchurch wurde 2011 von einem Erdbeben schwer verwüstet und die Folgen sind auch heute nicht zu übersehen. Ob Christchurch vor dem Beben sehenswert war können wir nicht sagen, heute ist es das unserer Meinung nach jedenfalls nicht.
Wirklich sehenswert ist allerdings The Wizzard (laut Wikipedia ein Phsychiater, Comedian, Zauberer und Politiker...), der trotz seiner 82 Jahre auch heute wie seit 40 Jahren vor die (Reste der) Kathedrale tritt und eine Rede hält. Kurz vor unserer Abfahrt zum Flughafen haben wir so noch die Gelegenheit einen Teil seiner Rede verfolgen zu können und amüsieren uns nicht schlecht.









Doch nun ist es Zeit Neuseeland Lebewohl, oder besser "Auf Wiedersehen" zu sagen. Nein, traurig sind wir nicht, eher dankbar für all das, was wir in den letzten neun Wochen sehen und erleben konnten. Und überhaupt: Thailand: HePa ante portas!

søndag, desember 21, 2014

Meer von Bergen Seen

Genug gewandert für die nächsten Tage meinen unsere müden Beine nach dem Keppler Track und so nutzen wir am Nachmittag unserer Rückkehr das super Wetter (eher ungewöhnlich für diese Gegend) um noch zum Milford Sound zu fahren. Schon die Aussicht auf der Anfahrt ist eine Reise wert!





Abends versuchen wir uns in der einzigen Unterkunft am Milford Sound spontan einzubuchen, müssen aber feststellen, dass vor uns ca. 200 andere Leute die gleiche Idee hatten - also mindestens zwei zu viel. Mit anderen Worten: uns bleibt nichts anderes übrig, als ca. 40 km über den Pass zurückzufahren, um auf den einzigen Campingplatz auf den zurückliegenden 120 km zu gelangen. Das Gunn's Camp entpuppt sich als total skurriler Ort, weit abgelegen von jeglicher Zivilisation. Einmal mehr sind wir glücklich darüber, wo uns Zufälle so hin treiben.






Hier beschließen wir nun auch, morgen auszuschlafen, uns die vermeintlich obligatorische Bootstour auf dem Milford Sound zu sparen und statt dessen den deutlich größeren, aber auch viel abgelegeneren Doubtful Sound zu erkunden.
Gesagt getan, schippern wir zwei Tage später mit einer angenehm kleinen Gruppe auf dem beeindruckenden Sound, bewundern die grünen, steilen Hänge, bewaldete Berge und Täler, sehen Seehund-Kolonien und sogar zwei Pinguine und einen Delfin.






Auf dem Weg gen Norden haben wir Queenstown schnell links liegen gelassen (Partystadt für alle, die nen Monatslohn für Fallschirmspringen, Bungeejumping und Heliskiing ausgeben wollen) und kommen schließlich nach ein paar Abstechern in schöne Seitentäler und einem Tageshaijk auf dem Routeburn Track am Lake Tepako an. Einmal mehr haben wir Postkartenwetter und daher anschließend die Last, hunderte Fotos aussortieren zu müssen (unbeliebteste Aufgabe im ganzen Urlaub, noch vor Auto aufräumen) und genießen einen Tag in heißen Quellen inkl. Sauna, was bei dem sonnigen Wetter glatt als Verschwendung gesehen werden könnte, aber genial schön ist.









Absoluter Höhepunkt ist dann aber ein nächtlicher Besuch der hiesigen Sternwarte. Lake Tepako, so lernen wir auf der Führung, ist aufgrund des trockenen Klimas, der Lage fern ab jeglicher Industrie und auch aufrund der Tatsache, dass es hier wegen der extrem dünnen Besiedlung kaum Lichtverschmutzung gibt, einer der best geeigneten Orte für Sternbeobachtungen. Schon mit bloßem Auge bietet sich uns ein beeindruckender Sternenhimmel und wir sehen sogar sehr deutlich die Magellanischen Wolken, die beiden der Milchstraße am nächsten liegenden Galaxien. Dank eines Sterntrackers, auf den wir unsere Kamera montieren dürfen, haben wir sogar ein paar Bilder vom Nachthimmel der südlichen Hemisphere.








Schon lang nicht mehr gewandert, also geht es nun schnurstracks zum nahe gelegenen Mt. Cook, genauer, nach Mt. Cook Village, wo wir die Wanderung zur Mueller Hut starten. Insgesamt geht es bei über 30°C, gleißendem Sonnenlicht über 1000 Höhenmeter hoch, davon die Hälfte in Form von irrsinnig steilen Treppen (2300 Stufen!!!), deren späterer Abstieg uns noch Tage später die Oberschenkel brennen lässt. Wenn ihr mal wieder so richtig laut fluchen wollt, können wir euch diese Tour wärmstens empfehlen!













Oben angekommen werden wir aber mit beeindruckenden Blicken auf die Gletscher und Mt. Cook belohnt und nehmen einen perfekten Sonnenunter- bzw. aufgang, sowie einen abermals atemberaubenden Sternenhimmel mit. Wer denkt da schon an schlafen?






Die beiden zu überquerenden Schneefelder entpuppen sich am nächsten Tag übrigens als Megarutsche und so geht es dank Plastiktüte unterm Hintern im Nu 200 Höhenmeter nach unten :-)