Von Donegal aus geht es weiter entlang
der Westküste nach Connemara. Die Landschaft ist einmalig! Steile
Klippen wechseln sich ab mit langen Sandstränden, karges Hinterland
trifft auf üppige Fjordvegetation – wir kommen gar nicht aus dem
Staunen raus.
Die raue Landschaft vermittelt ein
Gefühl dafür, wie hart das (Über-)leben hier in der Vergangenheit
gewesen sein muss. Am Wegesrand steht ein steinernes Kreuz. Die
Inschrift erinnert an die große Hungersnot, die Mitte des
19.Jahrhunderts in Irland ihren Höhepunkt nahm. Aus der gesamten
Region, wurden 600 Menschen im Winter 1849 zu diesem Ort gerufen um
von Regierungsbeauftragten Hilfe zu bekommen. Ausgemergelt und fast
verhungert traten sie den Marsch durch Schnee und Kälte an, wurden
jedoch nach ihrer Ankunft ohne Hilfe umgehend wieder nach Hause
geschickt. Kaum einer von ihnen schaffte den Heimweg.
„How can men fell themselves honoured
by the humiliation of their fellow beings“ steht auf dem Stein
gemeißelt. Nachdenklich fahren wir weiter und erinnern uns daran,
dass auch heute noch so viele Orte auf der Welt gibt, an denen
Menschen hungern. Es lässt uns schweigen...
Wenige Stunden später erreichen wir
Clifden – das Zentrum von Connemara. Wir beschließen, hier ein
paar Tage zu bleiben. Dank des durchweg schönen Wetters gibt es
genug zu tun und so erradeln und erwandern wir die Gegend und sorgen
auch dafür, dass das Faulenzen nicht zu kurz kommt. Das
kristallklare Wasser mit seinen weißen Sandstränden lädt zu einem
Bad ein, aber es dauert einige Tage bis wir den Sprung ins kühle
Nass wirklich wagen. KAAAAAAAAAALT !!!!!!!!!
Überall wird Torf abgebaut, in der
Sonne zum Trocknen ausgelegt und künstlerisch zu großen Haufen
aufgestapelt. Die dafür notwendige Entwässerung der natürlichen
Moore in Irland ist tatsächlich ein großes Problem, aus Gesprächen
mit den Einheimischen erfahren wir jedoch immer wieder, dass sie es
ein bisschen anders sehen. Für sie ist und bleibt es eine Tradition,
ein Einkommen und das Torfstechverbot innerhalb der Grenzen des
Nationalpark Connemara stieß wohl auf weitreichendes
Unverständnis.Der deutsche Sinn für Naturschutz ist wohl nicht
übertragbar.
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