mandag, april 24, 2006

Parasiten zum Fruehstueck

So, jetzt ist`s vorbei. Alle Besucher sind wieder weg. Am 04.04. kamen Jelte und Lea , die bis letzte Woche Mittwoch blieben und letzten Montag kamen Mathias und Manuel, die ich heute frueh auf den Zug gebracht habe. War wirklich ne superschoene Zeit. Mit neuen Leuten kommen auch immer wieder neue Erlebnisse und neue Motivationen zu uns nach Rasta… Schon in den ersten Tagen von Jeltes und Leas Aufenthalt durften sie etwas gar aufregendes miterleben: Eisfischen!
Ein Professor unserer FH bot mir an, zu uns nach Rasta zu kommen um uns zu zeigen, wie man eine ganz besonders leckere Fischart fangen kann: ”Låcke” (unglaublich haesslich). Abends um fuenf kam er zu uns und brachte sein ganzes Equipement mit. Um mit solch einem Biest fertig zu werden braucht man nen Eisbohrer, verschiedene Hacken, Schnur, Vorfaecher, eine Hacke, mit welcher man den gefangenen Fisch aus dem Loch ziehen kann, alte Zeitung, ne Schaufel und alten, vergammelten und stinkenden Catfish. Zuerst galt es, die Koeder vorzubereiten, was mir die stinkensten Haende meines Lebens verschaffte. Dann bohrten wir zehn Loecher in einer Reihe quer ueber den Fluss. Dahinein kamen die Hacken, bis auf den Grund, die Schnur wurde dann an einen Stock gebunden, der quer uebers Loch liegt, darauf kam dann ne alte Zeitung und darauf wiederum Schnee als Frostschutz fuers Loch. Dann laesst man die ganze Sache einfach mal wirken und schaut so vielleicht um elf nochmal nach um die eventuell gefangenen Fische zu erloesen. Am naechsten Morgen kam Magnat, der Silviculture Prof. Gluecklicherweise war dann auch was dran. Ein wirklich haesslicher, nicht sehr grosser aber immerhin "Låcke" Fisch. Magnat zeigte uns auch die Weiterverarbeitung: man nagle den Fisch mit dem Kopf an einen Pfahl, schneide ihm ein Halsband und ziehe die Haut ab –aeusserst delizioese Angelegenheit. Danach sollten noch die Filets geschnitten werden und man geniesse! Doch da ein kleiner Fisch fuer die derzumal 10 Mitbewohner nicht ausreicht, fischte ich noch ein paar Tage laenger… mit Erfolg: man beachte das Bild, dass noch kommen wird. Dieser Fisch war dann auch gleich ein bisschen groesser, besser gesagt, der groesste, den ich je gefangen habe. Um ein Haar haetten wir das Loch groesser bohren muessen fuer ihn. Am naechsten Morgen sollte ich ihm den Pelz abziehen, doch leider hatte er ueber die Nacht, in der wir ihn im Schnee gelagert hatten, nicht richtig gefrohren und schon ein bisschen Freude am Stinken entwickelt. Auch hatte ich noch nichts im Magen und somit war das ganze ohnehin schon recht magenschmerzenerzeugend. Doch nichts desto trotz musste etwas geschehen, der Fisch wollte genutzt werden. Als ich dann endlich die Haut abhatte, wobei er mir dank meiner ungeheuerlichen Geschicklichkeit fast ins Gesicht gefallen waere, viel mir auf, dass die ganzen Kiemen voller Parasiten waren, genauso auch die Leber… das war fast zu viel fuer mich an solch einem wunderschoenen und fruehen Morgen, ich hyperventilierte! Danach ging ich in die Frishery Vorlesung, der Prof wusste schon von den anderen, was geschehen war und ich erzaehlte ihm von den Parasiten. Was dann passierte, war ein Bild fuer Goetter. ganz aufgeregt wollte er unbedingt den Kadaver des Fisches haben um ihn zu untersuchen. Dazu setzten sich die Profs einfach mitten im Gang der Schule auf den Boden und fummelten mit Pinzetten am Fisch rum. Alles sah eher nach Kleinejungsspiel aus als nach Wissenschaft… wie die Bilder zeigen. Dennoch, es war anscheinend noch nicht bekannt, dass dieser Parasit an dieser Fischspezies in diesem Fluss schon werkelt. Eine andere Moeglichkeit waere, dass es sich um eine unbekannte Species handelt, die dann nach uns benannt werden wuerde…jedenfalls haben wir da nen ganz grossen Fisch an Land geholt. Und das Fleisch konnten wir trotz der Parasiten essen. Jule, die zwei Jahre in Neuseeland gewohnt hat, machte uns einen Fischauflauf…manchmal lohnt es sich frueh aufzustehen und einfach mal zu schlucken! Frieder

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