mandag, juni 16, 2014

Connemara

Von Donegal aus geht es weiter entlang der Westküste nach Connemara. Die Landschaft ist einmalig! Steile Klippen wechseln sich ab mit langen Sandstränden, karges Hinterland trifft auf üppige Fjordvegetation – wir kommen gar nicht aus dem Staunen raus.
Die raue Landschaft vermittelt ein Gefühl dafür, wie hart das (Über-)leben hier in der Vergangenheit gewesen sein muss. Am Wegesrand steht ein steinernes Kreuz. Die Inschrift erinnert an die große Hungersnot, die Mitte des 19.Jahrhunderts in Irland ihren Höhepunkt nahm. Aus der gesamten Region, wurden 600 Menschen im Winter 1849 zu diesem Ort gerufen um von Regierungsbeauftragten Hilfe zu bekommen. Ausgemergelt und fast verhungert traten sie den Marsch durch Schnee und Kälte an, wurden jedoch nach ihrer Ankunft ohne Hilfe umgehend wieder nach Hause geschickt. Kaum einer von ihnen schaffte den Heimweg.
„How can men fell themselves honoured by the humiliation of their fellow beings“ steht auf dem Stein gemeißelt. Nachdenklich fahren wir weiter und erinnern uns daran, dass auch heute noch so viele Orte auf der Welt gibt, an denen Menschen hungern. Es lässt uns schweigen...

Wenige Stunden später erreichen wir Clifden – das Zentrum von Connemara. Wir beschließen, hier ein paar Tage zu bleiben. Dank des durchweg schönen Wetters gibt es genug zu tun und so erradeln und erwandern wir die Gegend und sorgen auch dafür, dass das Faulenzen nicht zu kurz kommt. Das kristallklare Wasser mit seinen weißen Sandstränden lädt zu einem Bad ein, aber es dauert einige Tage bis wir den Sprung ins kühle Nass wirklich wagen. KAAAAAAAAAALT !!!!!!!!!
Überall wird Torf abgebaut, in der Sonne zum Trocknen ausgelegt und künstlerisch zu großen Haufen aufgestapelt. Die dafür notwendige Entwässerung der natürlichen Moore in Irland ist tatsächlich ein großes Problem, aus Gesprächen mit den Einheimischen erfahren wir jedoch immer wieder, dass sie es ein bisschen anders sehen. Für sie ist und bleibt es eine Tradition, ein Einkommen und das Torfstechverbot innerhalb der Grenzen des Nationalpark Connemara stieß wohl auf weitreichendes Unverständnis.Der deutsche Sinn für Naturschutz ist wohl nicht übertragbar.
















Ingen kommentarer: